Informatives: Allergologie - Indoor (Innenraum) |
|
|
|
|
Hausstaubmilben sind sehr kleine Spinnentiere.
Mit ca. 0,2 mm Größe sind sie mit bloßem Auge
nicht erkennbar. Sie bevölkern bevorzugt
Bettenmatratzen, Teppiche und Polstermöbel.
In diesen Materialien finden die Milben ihre
Nahrung, die menschlichen Hautschuppen.
Allergisierend für den Menschen sind hierbei nicht
die Milben an sich, sondern deren getrocknete Kotballen.
Diese sind ausserordentlich schwierig aus o.g.
Materialien zu entfernen.
Hausstaubmilben können Auslöser für
folgende Erkrankungen und Symptome sein:
Wird bei Ihnen eine durch eine Hauttestung oder Blutunter-
suchung eine für die Krankheit relevante Hausstaubmilben-
Allergie diagnostiziert, bieten sich verschiedene
therapeutische Ansätze an:
1. Allergenkarenz:
Das oberste Gebot einer Allergiebehandlung ist das Fort-
lassen/Meiden der Antigene, Hierzu haben sich Schutz-
bezüge für Bettenmatratzen (sog. encasing) etabliert. Als
Schutzbarriere aus einem Baumwolle/Polyester-Misch-
gewebe halten sie ähnlich dem Goretex-Verfahren die
Allergene von Ihnen fern. Der Anschaffungspreis kommt
dem einer neuen Matratze gleich, die Lebensdauer
ebenfalls. Beachten Sie, daß auch Allergiker-freundliche
Matratzen häufig Materialschichten besitzen, in die sich
nach kurzer Zeit Hausstaubmilben einnisten.
Eine Renovierung steht bevor? Bitte denken Sie dann an
glatte Fußböden (Stein, Holz, Kork). Weiterhin sollten
schwere Vorhänge (Staubfänger!) fortgelassen werden:
Bei neuen Möbelanschaffungen bieten sich Ledermöbel
an, da hier eine Hausstaubmilbenbesiedlung seltener ist.
Für die Hausreinigung bieten sich neuartige Staubsaug-
methoden wie die Wasserfilterung an, eine Filterung von
99,99% aller Partikel über 0,3 µm werden versprochen.
2. Acarizide:
Gerne werden Sprays und Lösungen gegen Hausstaub-
milben angeboten. Diese sind zunächst nur gegen die
Spinnentiere wirksam, die oberflächlich in den Materialien
leben. Gegen die Kotballen sowie Kolonien in der Tiefe
natürlich nicht. Zusätzlich gibt es eine toxikologische Be-
lastung durch die Sprays selber, sie reichern sich in der
Nahrungskette an. Summa summarum sind diese
Hilfsmittel als wirkungsarm einzuschätzen.
3. Symptomatische Therapieverfahren:
Hier bietet sich die Einnahme von zellwand-
stabilisierenden oder antiallergischen Medikamenten an.
Die neueste Generation der Antiallergica besitzt nahezu
keine Nebenwirkungen mehr. Deshalb können diese
Antihistaminika auch über einen längeren Zeitraum
bedenkenlos eingenommen werden.
4. Allergenspezifische Immuntherapie (SIT):
Das eleganteste Therapieverfahren liegt in der
spezifischen Immuntherapie (SIT, frühere Bezeichnung:
Hypo- oder Desensibilisierung) begründet. Dabei werden
kleinste Mengen der auslösenden Allergene in reinster
Lösung unter die Haut injiziert. Ebenfalls hochwirksam sind
Tropfen, die 1x täglich unter die Zunge gebracht werden,
genannt sublinguale Immuntherapie (SLIT);
wir verwenden sie gerne bei unlösbaren Terminproblemen,
längeren Auslandsaufenthalten oder Injektionsängsten.
Seit Januar 2016 existieren die Allergene in Schmelztabletten-
form (Acarizax). Weitere Probleme der Kühlung oder Mitnahme
auf Reisen entfallen.
Nach ausreichend langem Therapieintervall der SIT und
SLIT wird eine Toleranz Ihres Immunsystemes erreicht,
gleichbedeutend mit einer Heilung! Eine Linderung Ihrer
Beschwerden, ein Rückgang der Arzneimitteleinnahme
und eine Reduzierung Ihrer Erkrankungen und Arbeitsun-
fähigkeiten ist die gewünschte Folge, Folgeerkrankungen
sind ausgeschlossen.
In dem Falle, daß Sie Ihr Immunsystem weiterhin mit
der Allergie unbehandelt konfrontieren, droht gerade
bei der Hausstaubmilben-Allergie als Folgeerkrankung
ein gefährlicher Etagenwechsel in bis zu 40% der Fälle
hier lauert eine Erkrankung mit krankhafter
Überempfindlichkeit der Atemwege und spastischen
Verschlüssen, die als Atemnot empfunden werden:
Das ASTHMA BRONCHIALE
2. Tierhaare
Allergiker leiden oftmals leiden oftmals auch an
Tierhaar-
Sensibilisierungen! Dieses führt zu Heuschnupfenähnlichen
Symptomen oder allergischen Hautreaktionen. Doch nicht
nur nach direktem Kontakt zum Tier! Tierhaare kommen
ubiquitär auf unserem Globus vor. Allergologische
Arbeitskreise fanden erstaunlicherweise in der Antarktis
nicht nur Hausstaubmilben, sondern auch Katzenhaare
in relevanten Konzentrationen vor. Studien aus tierfreien
Wohngebieten bestätigen dieses Ergebnis.
Deshalb muss nun auch den Katzenhaaren
eine
Rolle zugeschrieben werden, die bisher
nur für Hausstaubmilben bekannt war.
Ihr ubiquitäres Vorkommen verpflichtet
den Allergologen zur Aufklärung
umwelthygienischer Aspekte.
Auch die Katze des Nachbarn, der Sitz-
partner Ihrer Kinder oder Ihr Kollege am Arbeitsplatz
können bei Ihnen Symptome auslösen.
Auch Hundehaare bewirken oftmals v.a.
bei zu Allergien neigenden Menschen
Gesundheitsprobleme. Jucken der Augen,
Nasenlaufen, Niesreiz, Hautausschlag und
gerade Reizungen der Atemwege bis
hin zu Asthma bronchiale. Gehen Sie bei
diesen Problemen Ihrer Kinder oder Ihrer
selbst den Dingen auf den Grund;
ein Allergietest beim Allergologen
dauert nur 20 Minuten!
Pferdehaar-Allergien führen
Pferdeliebhaber
oftmals zur Verzweiflung. Ein jahrelanges
Hobby und die enge Beziehung zum Pferd
sollen wegen Gesundheitsproblemen
aufgegeben werden? Eine Chance bietet
hier die Vereinigung der Curly-Horses.
Es handelt sich hier um die Zuchtmassnahme
einer Pferderasse, auf die Allergiker nicht
mehr reagieren sollen.
Eine Studie der Universität Aachen ergab, daß Curly Horses nicht
nur weniger allergene Proteine in ihren Hautschuppen haben,
sondern diese auch qualitativ anders zusammengesetzt sind als
bei anderen Pferderassen
(www.curly-horses-info.de).
Denken Sie bei Symptomen auch an andere Allergene
des Pferdestalles, wie Gräser, Getreide, Schimmelpilzen,
Hausstaubmilben, Mäusen, Katzen etc..
Der Test wird es zeigen!
|
|||
|
Umweltambulanzen haben sich darauf spezialisiert, in Ge-
bäuden derartig versteckten Schimmelpilzbefall aufzuspüren.
Auch Nahrungsmittel oder Genußmittel (Wein und Bier) be-
inhalten oder beherbergen häufig Schimmelpilze.
Symptome einer Schimmelpilz-Allergie können sein:
Augenjucken, Heuschnupfen, Asthma, Kopfschmerzen, Übel-
keit, Erbrechen, Durchfallerkrankungen, atopische Dermatitis
(Neurodermitis).
Hat man den Verdacht, an einer Schimmelpilz-Allergie zu
leiden, sollte Ihr Allergologe einen Haut- und Bluttest auf
eine Schimmelpilz-Sensibilisierung durchführen. Ist dieser
Test positiv, beginnt häufig erst die Suche nach der "feuch-
ten Stelle" mit nachfolgenden teils umfangreichen Sanier-
ungsmaßnahmen. Auch eine spezifische Immuntherapie
kann initiiert werden.
4. Zimmerpflanze
Ficus benjamina hat sich in Büro- und
Wohnungsräumen als Grünpflanze fest
etabliert. Diese Birkenfeige produziert
einen milchigen Latexsaft, der allergie-
auslösend wirkt.
Rötung und Juckreiz der Augen, Fließschnupfen, Nies-
attacken, Haut-ausschläge sind die Folge auch des in-
direkten Kontaktes. Nach erfolgreicher Diagnose durch
Ihren Allergologen gehört diese Pflanze natürlich
entfernt! Spezialreinigungen müssen folgen.
Vorsicht vor Kreuzallergien gegen Latex!